Möwenarten - Bestimmung, Beschreibung
Möwen beobachten und fotografieren ist an sich keine schwierige Sache. Die Bestimmung und Beschreibung schon eher. Viele der von mir beobachteten Möwenarten sind Silbermöwen, Lachmöwen oder auch Sturmmöwen.
Jetzt habe ich aber auch Fotos von Möwen, bei denen ich mir nicht mehr so sicher bin, welcher Art sie angehören. Besonders bei den Jungvögeln sind Ähnlichkeiten und somit auch Möglichkeiten der Verwechselung in großer Zahl gegeben. Naturführer und das Internet helfen nicht immer weiter, besonders, wenn die zahlreichen Unterscheidungsmerkmale nicht so geläufig sind.
Deshalb habe ich beschlossen, mir die Sache genauer anzusehen und meine Erkenntnisse auf diesen Seiten mit dir zu teilen. Es kann natürlich sein, dass sich hier und da Fehler einschleichen. Schließlich fange ich mit der Bestimmung der Arten erst an. Wenn du also irgend etwas besser weist... nur raus damit! Ich lerne gerne dazu.
Auf einschlägigen Internetseiten u.a. Publikationen werden vier, fünf manchmal auch mehr Arten genannt, die es an unserer Ostseeküste so gibt. Es sind vor allem die Silbermöwe, die Mantelmöwe, die Sturmmöwe, die Lachmöwe und die Heringsmöwe. Gut, fangen wir also mit denen erst einmal an.
Lachmöwe (Chroicocephalus ridibundus)
Die Lachmöwe ist wohl die kleinste Möwenart an unseren Küsten. Ausgewachsen ist sie auch recht einfach zu erkennen.
Die adulte Lachmöwe im Pracht-oder Brutkleid (auch Sommerkleid) ist leicht an ihrer braunen Kappe zu erkennen (1). Diese trägt sie etwa von März bis Juli. Während bei der Schwarzkopfmöwe, wie der Name vermuten lässt, die Kappe schwarz ist und bis in den Nacken reicht, hört die Lachmöwenkappe bereits am Hinterkopf auf. Die Oberseite der Möwe ist silbrig grau, die Unterseite weiß. Schnabel und Beine sind rot und das Auge hat einen weißen, nach vorn nicht geschlossenen Ring.
Im Schlichtkleid (auch Winterkleid) hat die Lachmöwe nur noch einen dunklen Fleck im Ohrbereich (2). Die braune Kappe ist verschwunden. Die Schnabelspitze ist schwarz.
Im ersten Zyklus (3) zeigt das Gefieder auf der Oberseite braune und silbrig-graue Federn. Der Nackenbereich ist hell braun und auch der Kopf weist bräunliche Stellen auf, die im nächsten Zyklus zur braunen Kappe werden.
Die Lachmöwe ist im zweiten Zyklus (4) von adulten Tieren kaum zu unterscheiden. Manchmal ist die braune Kappe etwas lückenhaft oder unvollständig. Die Schnabelbasis ist weiß gesprenkelt.
Ganz rechts ist ein Küken der Lachmöwe zu sehen (5).
Silbermöwe (Larus argentatus)
Die Silbermöwe ist die häufigste Art, die an unserer Ostseeküste angetroffen werden kann.
Einige Merkmale des adulten Vogels sind hier (1) besonders gut erkennbar. Der höchste Punkt des Scheitels liegt hinter dem Auge. Die Iris ist schwefelgelb, gelblich oder auch weißlich. Das Auge ist umgeben von einem gelben, gelborangen oder auch rötlichen Orbitalring. Der Schnabel ist kräftig, länglich. Auf dem Unterschnabel befindet sich ein roter Fleck, der sogenannte Gonysfleck. Die Oberseite ist hell grau, Kopf, Hals und Unterseite sind weiß. Die Beine der Silbermöwe sind, auch bei den Jungtieren fleischfarben (2). Das Bild wurde Mitte August (2022) aufgenommen und zeigt einen nach Futter bettelnden Jungvogel. Dieser hat einen kurzen, kräftigen, schwarzen Schnabel mit hellerer Unterschnabelbasis. Das Auge ist noch dunkel und hat keinen Orbitalring. Das Gefieder ist verwaschen graubraun.
(weitere Aufnahmen/ Beschreibungen der Silbermöwe im 1. und 2. Zyklus folgen noch)
Im 3. Zyklus (3) ist die Oberseite des Vogels schon mit hellen, grauen Federn durchsetzt.
Heringsmöwe (Larus fuscus)
Die Heringsmöwe konnte ich bisher nur einmal auf Helgoland beobachten. Von dort stammt auch die folgende Aufnahme. Kennzeichen der (adulten) Heringsmöwe sind ein langer, gelber Schnabel mit Gonysfleck, quietschgelbe Beine und eine dunkelgraue Oberseite. Der Kopf ist so etwa birnenförmig. Die Iris ist gelblich, um das Auge hat die Heringsmöwe einen roten Orbitalring.
Mantelmöwe (Larus marinus)
(hier geht es demnächst weiter)
Sturmmöwe (Larus canus)
(hier geht es demnächst weiter)