Kalender, Teil 2
Im zweiten Teil der Schritt-für-Schritt-Anleitung für den Tischkalender geht es um die Einfügung eines Kalendariums in die Kalenderblätter.
Das Kalendarium erstellst du mit einer Tabellenkalkulation. Hast du keine Büro-Software installiert, empfiehlt sich die Benutzung der Software "LibreOffice". Diese ist, wie auch das Bildbearbeitungsprogramm "GIMP", kostenlos.
Mit der Tabellenkalkulation erstellst du einen Monatskalender, der nur noch die Eingabe des Monats und der Jahreszahl erfordert. Die Feiertage müssen zwar noch händisch eingefügt werden, aber sie werden bereits automatisch für das jeweilige Jahr angezeigt. Im Internet findest du viele Tutorials zur Erstellung eines Monatskalenders. Suche auf einer Video-Plattform einfach nach "Libre Calc Dynamischer Monatskalender".
Die nächsten Schritte wiederholen sich für jeden Monat des Jahres. Nachdem du die Monatszahl eingegeben hast, bearbeitest du die Zeile für die Feiertage, wie sie in der nebenstehenden Übersicht angezeigt werden. Markiere nun den Kalenderbereich und exportieren ihn als PDF-Datei. Achte darauf, dass nur der markierten Bereich exportiert wird ("Auswahl"). Als Dateinamen verwendest du wieder die Monats- und Jahreszahl (z.B. "0123.pdf").
Mit dem Bildbearbeitungsprogramm "Gimp" kannst du die PDF-Datei für den ersten Monat, also Januar, nun öffnen. Im Dialogfeld "Aus PDF importieren" stellst du eine Auflösung von 300 Pixel/ inch ein. Damit du den Zuschnitt der einzelnen Monatskalendarien nicht jedesmal wiederholen musst...
...öffnest du alle übrigen Dateien über den Menüpunkt "Datei >>> Als Ebenen öffnen..." Markiere die Datei für den Monat Februar und anschließend mit gedrückter Umschalttaste die für den Monat Dezember. Jetzt liegen die Kalendarien aller Monate übereinander, was du im Ebenen-Fenster sehen kannst. Über den Menüpunkt "Ebenen >>> Stapel >>> Reihenfolge der Ebenen umkehren" ordnest du die einzelnen Ebenen von oben (Januar) nach unten (Dezember) an.
Schneide nun den Bereich das Kalendariums aus, den du in die Kalenderblätter einfügen möchtest. Hilfslinien helfen dir dabei, den Bereich exakt zu erfassen. Das Zuschneiden betrifft immer die gesamte Datei mit allen ihren Ebenen. Benutze aus dem Werkzeugkasten die "Rechteckige Auswahl" und ziehe diese mit gedrückter linker Maustaste von links oben nach rechts unten innerhalb des durch die Hilfslinien begrenzten Bereiches.
Wähle anschließend den Menüpunkt "Bild >>> Auf Auswahl zuschneiden". Speichere die Datei im Gimp-eigenen Format "[Dateiname].xcf" auf der Festplatte ab. Der Zuschnitt und die Ebenen bleiben dabei erhalten. Das Speichern ist sinnvoll, falls einmal Probleme mit dem PC auftreten sollten oder du deine Arbeit unterbrechen und anderntags fortsetzen möchtest.
Der Einfachheit halber skalierst du die Datei mit den Kalendarien gleich auf die gewünschte Größe. Wenn du dich erinnerst: in meinem Beispiel hat das Kalenderblatt eine Breite von 127 mm sowie links und rechts einen 5 mm breiten Rand. Das Kalendarium muss also 117 mm breit sein. Über den Menüpunkt "Bild >>> Bild skalieren" stellst du die Breite auf 117 mm ein. Rechts neben den Maßangaben siehst du das Symbol eines Kettengliedes. Achte darauf, dass dieses geschlossen ist, bevor du die Breite eingibst und mit "Skalieren" bestätigst. Dadurch wird die Höhe entsprechend angepasst und das Seitenverhältnis beibehalten.
Öffne nun das erste Kalenderblatt. Im oberen Register werden jetzt zwei Dateien angezeigt, die Datei mit den Kalendarien und das erste Kalenderblatt. Wähle die Datei mit den Kalendarien aus. Anschließend ziehst du das Kalendarium für den ersten Monat in das Kalenderblatt. Dazu klickst du im Ebenenfenster der Datei mit den Kalendarien die entsprechende Ebene (z.B. "0123.pdf") mit Linksklick an, hälst die Maustaste fest und ziehst die Ebene über die Registerkarte für das Kalenderblatt, wo du einen Moment innehälst, bis das Kalenderblatt angezeigt wird, in das Kalenderblatt hinein.
Hört sich erst einmal kompliziert an, ist es aber gar nicht. Probiere es einfach aus. Wenn du die Ebene erfolgreich in das Kalenderblatt eingefügt hast, platzierst du das Kalendarium noch an seinen endgültigen Platz und exportierst die Datei als "[Dateiname].jpg" ("Datei >>> Exportieren nach..."). Da die Hintergrundebene transparent ist, achtest du auf die eingestellte Hintergrundfarbe, denn diese füllt beim Export der Datei den Hintergrund automatisch aus. Verfahre mit den übrigen Kalenderblättern genauso.
Puh, das war wohl der schwierigste Teil der Kalenderherstellung. Du hast nun 12 Kalenderblätter erstellt und hoffentlich das Deckblatt nicht vergessen. Diese Dateien lädst du nun zu deinem Fotodienstleister hoch und lässt dort die Bilder belichten. Lies die Angaben bei der Bildbestellung aufmerksam. Achte besonders auf das Format und die Formatoptionen (Stichwort: "Originalformat"). Schalte ggf. die Option "Bildoptimierung" aus.
Jetzt wirst du wahrscheinlich fragen: Was soll das alles? Fotodienstleister bieten doch Kalender mit eigenen Motiven an. Ja, das tun sie tatsächlich.
Aber:
Mit der hier beschriebenen Methode kannst du das Format in bestimmten Grenzen frei wählen. Du kannst das Aussehen des Kalendariums selbst gestalten und zu guter Letzt ist es eine Sache des Preises. Ein vom Dienstleister komplett hergestellter Kalender ist wesentlich teurer als dieser hier. Wenn du mehrere Kalender verschenken möchtest, wirst du froh darüber sein, selbst Hand angelegt zu haben.
Nach ein paar Tagen hast du die ausbelichteten Kalenderblätter erhalten. Sie müssen nun noch mit einem Aufsteller versehen und gebunden werden. Dazu mehr im dritten Teil.